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Extrahierte Ortsnamen: Europas Burgund Deutschland Burgund Frankreich Belgien Frankreich Burgund Europas Lothringen Frankreich Frankreich Burgund Haus_Habsburg
54 14. Die Ahnherrn des Wittelsbacher Fürstengeschlechts.
wurden ihre Söhne und Töchter berufen und selbst der deutsche Kaiserstuhl trug dreimal einen Wittelsbacher Fürsten.
Viel Glück und Not, viel Freud' und Leid liegt in der langen Frist dieser Jahrhunderte und fester, als es wohl sonst geschehen mag, verwuchs dabei das Volk mit seinen Herrschern. Man hat dies oft zur Unzeit „Partikularismus" genannt, aber man vergißt dabei, daß man die Treue zuerst im eigenen Hause lernt und daß es dem Ganzen nur zustatten kommt, je inniger sich dies Gefühl historisch entwickelt. Den besonderen Vorzug aber, den die eigenartige Gestaltung Deutschlands darbot, indem sie eine Mehrheit geistiger Mittelpunkte schuf, zeigt gerade Bayern in der glänzendsten Weise; trotz der Abgeschlossenheit, der es bisweilen anheimfiel, trotz der schweren Prüfungen, die auf dem langen Wege vom Herzogtum zum Königreiche lagen, hat es doch zum Heile des Ganzen Unendliches geleistet. Nicht wir allein, ganz Deutschland ist stolz auf eine Stadt wie München.
Mit den Tagen der Not, der Mutter alles Großen, beginnt auch die Gefchichte des Wittelsbachifchen Fürstenhauses. Es war um das Jahr 900, als das Karolingerreich schon sank und die wilden Horden der Ungarn über die deutsche Grenzmark brachen; da stand unter den Tapfern, die ihnen entgegentraten, der Markgraf Luitpold auf. Er ist der Ahnherr der heutigen Wittelsbacher, und als er am 5. Juli 907 in blutiger Schlacht gefallen, erhielt sein Sohn, der Markgraf Arnulf, die bayerische Herzogswürde.
Bis an die Adria und bis an den Wienerwald reichte damals der Name Bayern, wie ja auch heute noch der Stamm der Bayern weit über die Grenzen ihres Landes hinausreicht und ganz Deutschösterreich, Salzkammergut und Tirol umfaßt.
Die Luitpoldinger, die mit Arnulf den Thron erlangt, den sie freilich zunächst nur kurze Zeit behaupteten, bilden gleichsam den „Prolog der Wittels-bachischen Geschichte", wie Theodor Heigel, der geistvolle Historiker, sich ausdrückt.
Ihre Abstammung scheint nicht gesichert, aber aller Wahrscheinlichkeit nach berührt sich dieselbe mit dem Geschlechte der Karolinger, die in ihren Urkunden auch den Markgrafen Luitpold stets „ihren lieben Verwandten" nennen; nach anderer Meinung hängen sie mit den uralten Housiern zusammen, einem jener mächtigen Adelsgeschlechter, die schon im 6. Jahrhundert in Bayern auftraten.
Da sie indessen mit der Reichsgewalt nur allzubald in Fehde kamen, gab Otto I. das bayerische Herzogtum an einen Angehörigen seines Geschlechtes und die Luitpoldinger traten einstweilen wieder zurück, bis der Stanfe Barbarossa sie von neuem und nun für immer auf den bayerischen Thron berief. Nach der Burg zu Scheyern, die wohl schon Arnulf zu bauen begann, wurden sie auch die Schyren genannt; nach einer zweiten Burg, die am „Witilines -bach" bei Aichach stand, heißen sie seit 1113 die Grasen von Wittelsbach.
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Albrecht Ii. 14331439 und Friedrich Iii. 14401493.
85
verbreiteten die Kenntnis der griechischen Sprache, die dort allmhlich ver-loren gegangen war; man verhandelte sogar der eine Einigung der grie-chischen und der rmischen Kirche. 1453 endlich fiel auch Konstantinopel Einnahme in die Hand der Trken; das ostrmische Kaisertum, welches das westrmische twopei. um fast 1000 Jahre berlebt hatte, hrte auf zu existieren.
Die Osmanen blieben auch ferner ein eroberndes Volk. Den Kern ihrer Truppen bildeten die I a n i t s ch a r e n. Diese bestanden ursprnglich aus gefangenen oder unterworfenen jungen Christen, die gezwungen wurden zum Islam berzutreten und dann dessen eifrige Vorkmpfer wurden; in ihnen besa der Sultan ein stehendes Heer, während damals noch fast alle anderen Staaten Europas mit Sldnern auskamen, die auf bestimmte Zeit angeworben wurden.
90. Karl der Khne von Burgund. Whrend die Trken an den Burgund. Grenzen Ungarns erschienen, entstand an der deutschen Westgrenze ein Staat, der ebenfalls fr Deutschland gefhrlich zu werden drohte. Die Herzge aus dem Hause Burgund, einer Seitenlinie des in Frankreich herrschenden Hauses Valois, hatten es verstanden, durch Erbschaft, Kauf oder Vertrag zu ihrem Stamm lande an der Saone die Gebiete zu ge-Winnen, welche etwa die heutigen Niederlande, Belgien und das nrdlichste Frankreich ausmachen, Gebiete, reich an Bevlkerung und Wohlstand, mit einem blhenden Ackerbau, Gewerbe und Handel. Karl derkhne,der damalige Herzog von Burgund, war einer der glnzendsten der und ehrgeizigsten Fürsten Europas. 6ne'
Da fand Karl ein unerwartetes Ende. Er hatte sich in einen Kampf mit den Schweizer Eidgenossen eingelassen. Aber diese schlugen sein Ritterheer in zwei blutigen Schlachten, rckten dann in das von Karl besetzte Lothringen ein und brachten ihm 1477 in der Winterschlacht von Nancy eine dritte Niederlage bei. Karl selbst fiel; er hinterlie nur eine Tochter Maria. Gegen sie erhoben sich Karls des Khnen Gegner, vor allem Ludwig Xi., der verschlagene und treulose König von Frankreich.
Da reichte diese dem Kaisersohn Maximilian ihre Hand; ihm gelang Maximilian es, im Kampfe mit Frankreich zwar nicht Burgund, aber doch die Nieder-'"vt*" lande zu behaupten. Mit jener Heirat begann eine Periode des Empor- .
ftetgen fr das Haus Habsburg, das durch eine Reihe weiterer glck-Itcher Familienverbindungen sich zu der Stellung einer europischen Grofi-macht emporschwang.
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Extrahierte Personennamen: Albrecht_Ii Albrecht Friedrich_Iii Friedrich Karl Karl_derkhne Karl Karl Karl Karl Karl Nancy Karl Karl Maria Maria Karls Ludwig_Xi Ludwig Maximilian Maximilian Maximilian Maximilian
Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel Europas Burgund Burgund Deutschland Burgund Frankreich Belgien Frankreich Burgund Europas Lothringen Frankreich Frankreich Burgund Haus_Habsburg
80
Aus der Geschichte des Mittelalters.
Fu gefat, dreimal Paris erobert und waren in die Garonne und Rhone (859) eingelaufen. 911 berlie ihnen Karl der Einfltige das Gebiet an der unteren Seine, in dem Rollo das Herzogtum der Normaudie grndete. In England hemmte Alfred der Groe (871901) fr einige Zeit ihr Vor-dringen; in Rußland grndete Rnrik (f 879) das Rufsische Reich. 860 erreichten sie Island, 983 Grnland.
Die Bewohner des Ostfrankenreiches bilden im 9. Jahrhundert noch kein Volk. Die kurze Zusammengehrigkeit zu dem Universalreich hatte in den einzelnen Stmmen das alte festgewurzelte Stammesbewut-sein nicht gebrochen. Durch Mundart, Recht, Sitte, Lebensweise getrennt, stehen sich Friesen, Sachsen, Franken, Lothringer, Thringer, Bayern, Alamannen fremd, ja oft als Feinde gegenber.
Die Verfassung des Karolingischen Reiches bildet kein einigendes Band mehr, wenn sich auch die Einteilung in Grafschaften erhalten hat, da die Könige in den Bruderkriegen des 9. Jahrh. ihre Macht eingebt haben.
In den Stammesgebieten hat eine Anzahl groer Familien, gesttzt auf Grundbesitz und Vasallenheer, oft im Besitz des Grafenamtes, die Macht in den Hnden. Von ihnen ist der König, wenn er Kriegshilfe braucht, abhngig; da das Amt des Knigsboten in Verfall geraten ist, sind sie fast unumschrnkt. 887 ntigen sie Karl den Dicken zur Abdankung. Unter-einander in ewiger Fehde lebend, ziehen sie den König in ihre Streitigkeiten hinein. Vertrieben flchten sie zu Slawen- oder Magyarenfrsten, die ihnen ebenso nahestehen wie germanische Vornehme aus anderen Stmmen, und kmpfen an ihrer Seite gegen den Frankenknig. Aus dem Kreife der groen Familien hebt sich in jedem Stamme im 9. Jahrhundert eine der die anderen hinaus und erneut das alte Herzogtum.
Gegner dieser Entwicklung waren die Bischfe, deren Rechte und Be-sitznngen in den Kmpfen Gefahr liefen, zumal wenn sich die Grenzen des Sprengels nicht mit denen der Grafschaft, der sie angehrten, deckten. Als Vertreter des Reichsgedankens hatten sie am Hofe Karls und Ludwigs eine glnzende Rolle gespielt, jetzt bten sie ihre groe Stellung ein, in Sachsen und Bayern wurden sie vom Herzoge abhngig, in Schwaben wehrte sich der Bischof von Konstanz gegen den Herzog, nur die frnkischen und lothnngi-
schen behaupteten sich.
Das Ergebnis war berall dies, da die Herzge stegreich blieben. In Sachsen ging die Gewalt an die Brnnonen oder Ludolfinger, m Bayern an Arnulf, in Franken an die Konradiner, in Lothringen an Reginar der, sogar in Schwaben, wo Konrad I. die Herzge mit dem Tode bestraft hatte, erhob sofort ein neuer Herzog, Burchard, die Herzogs-fahne. An eine Loslsung vom Ostfrankenreiche wurde aber nirgends gedacht.
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Extrahierte Personennamen: Karl Alfred Karl Karl Karls Ludwigs Konrad_I. Konrad_I. Burchard
Extrahierte Ortsnamen: Paris England Island Sachsen Bayern Karls Ludwigs Sachsen Schwaben Konstanz Sachsen Lothringen Schwaben
Norddeutschland.
141
B. Norddeutschland.
Die 5 süddeutschen Staaten find an Größe und Einwohnerzahl und
daher an Macht nicht bedeutend voneinander verschieden (S. 153). Der ge-
birgige Teil Norddeutschlands zeigt — entsprechend seinem Wechsel von
Ebenen, Bergen und Thälern — in den vielen kleinen Staaten das Bild der
größten Zerrissenheit. Das einförmige norddeutsche Tiefland ist zur Bildung
eines Großstaates geeignet, der in Preußen erstand, das vermöge seines be-
deutenden Übergewichts über die anderen Staaten die Führerschaft derselben
übernahm und dadurch die Einigung Deutschlands herbeiführte. — Das ost-
elbische Tiefland zwischen Elbe und Weichsel wurde während der Völker-
Wanderung von Slawen besetzt, die erst im 13. Jahrh. den siegreichen Deutschen
für immer das Feld räumten. In dem Tieflande w. von der Elbe wohnen
seit Menschengedenken deutsche Volksstämme (f. S. 133). Dieser Teil N.-
Deutschlands bestand im 10. Jahrh. aus deu Stammesherzogtümern Sachsen
und Lothringen. S.ö. von Sachsen reichte bis zur Elbe die Thüringer
Mark, deren ö. Teil eine Zeit lang die im Wendenlande gegründete Mark
Meißen bildete, aus der das Königreich Sachsen" hervorgegangen ist.
Diese kam im 11. Jahrh. an die Grasen von Wettin, welche die Land-
grasschaft Thüringen und das Herzogtum Sachsen-Wittenberg mit der Kur-
würde erwarben. 1485 teilten die Brüder Ernst und Albert ihren Besitz
und gründeten so die ernestinische Linie, die mit der Kurwürde Sachsen-
Wittenberg und S.-Thüringen erhielt, und die albertinische Linie, die Meißen
mit N.-Thüringen bekam. Infolge des unglücklichen Ausganges der Schlacht
bei Mühlberg ging die Kurwürde mit Sachsen - Wittenberg an Ulberts Enkel
Moritz über, dessen Nachkommen 1806 durch das Bündnis mit Napoleon die
Königswürde erhielten. Die ernestinischen Fürsten heißen seit dem Übergange
der Kurwürde auf die albertinische Linie Herzöge von Sachsen. Wiederholte
Teilungen ihrer Länder führten zur Zersplitterung ihres Gebietes in die 3
sächsischen Herzogtümer und das Großherzogtum Sachsen-Weimar. An-
deren Geschlechtern entstammen die Fürsten von Renß und von Schwarz-
bürg. — 1181 zerschlug Friedrich Barbarossa das alte Stammesherzogtum
Sachsen, das sich nun in viele Einzellandschaften auflöste. Die bedeutendste von
diesen war das welfische Herzogtum Brauufchweig-Lüueburg, aus dem das 1866
an Preußeu gefallene Königreich Hannover und das Herzogtum Brauu-
schweig, das einstige Erbe Heinrichs des Löwen, hervorging. Obwohl sich
dieser das ö. von der Elbe gelegene Küstenland an der Ostsee unterwarf, so
überließ er doch das alte Obotriteulaud dem zum Christentum übergetretenen
Wendenfürsten, der deutscher Reichsfürst und Stammvater der beiden noch jetzt
regierenden großherzoglichen Häuser von Mecklenbnrg-Schwerin und Strelitz
wurde. An der Nordsee entstand die Grafschaft Oldenburg, die sich allmäh-
lieh zum gleichnamigen Herzogtum erweiterte, dem im Wiener Kongreß der groß-
herzogliche Titel zuerkannt wurde. Auch die mit dem Fürstentum Waldeck
auf demselben Meridian gelegenen lippeschen Fürstentümer bildeten ehemals
Teile des Sachsenlandes. Die 3 Städte-Repnbliken des Deutschen Reiches: Ham-
bnrg, Bremen und Lübeck begründeten ihre staatliche Selbständigkeit zu der
Zeit, da der Hansabund den nordeuropäischen Handel beherrschte. — An der
Elbe entstand während des Mittelalters die askanische Mark, die zum Herzog-
tum Anhalt heranwuchs, dessen Fürstenhaus noch heute dem ruhmreichen Ge-
schlecht der Askanier angehört. Eine Linie dieses Hanfes kam auf deu branden-
burgischen Thron, als Albrecht der Bär 1134 mit der Nordmark, der heutigen
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Extrahierte Personennamen: Ernst Albert Moritz_über Napoleon Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Heinrichs Albrecht Albrecht
— 72 —
für das Land, denn zur Belagerung von ummauerten Städten hatten die Ungarn weder Luft noch Zeit, und so wußten die Laudleute, wo sie Schutz vor den Schrecken der ungarischen Ranbfcharen finden konnten. Heinrich hat mit diesen Befestigungen deu Grund zum Städtewefeu gelegt, das den Deutschen bis dahin noch ziemlich fremd war. Indem er überdies gebot, daß der Markt und das Gericht in den geschützten Orten abgehalten würden, gab er bereits dem Stadtleben, das sich freilich erst später daraus entwickelte, die erste Grundlage. Die wichtigsten Burgflecken, die Heinrich gründete oder befestigte, sind Quedlinburg, Goslar, Merseburg, Gandersheim, Esseu, Nordhausen, Pöhlde, Duder-stadt, Grona. Auch durch kirchliche Stiftungen, auf die Heinrich nicht weniger Sorge und Einkünfte verwandte, find diese Orte ausgezeichnet. Der Dom zu Merseburg, die Fraueuklöster zu Gandersheim und Quedlinburg versetzen uns in seine Zeit. Während er diese Einrichtungen eifrig betrieb, begann er, gleichsam als Vorübung für den Kampf mit den Ungarn, den Krieg mit den Slaven, die mit den ersteren fast immer im Bunde waren und auch ihrerseits häufige Einfälle in Sachsen machten.
Wie die Germanen, Kelten, Griechen und Römer waren sie in der Urzeit aus Asien eingewandert und bildeten mit diesen eine Völker-familie, die von einem und demselben asiatischen Volke abstammte. Der Name Slaven ist ihnen erst von den Germanen beigelegt worden und kaun recht wohl mit dem Worte „Sklave" gleichbedeutend fein, weil in den fortwährenden Grenzkriegen immer neue Tausende derselben in Knechtschaft gerieten. Sie selbst hatten keinen gemeinschaftlichen Volksnamen, sondern nannten sich mit den Namen der Hanptstämme Winden, Serben u. f. w.
Heinrich zog zuerst gegen die Slaven an der Havel und Spree und bezwang sie nach vielen blutigen Gefechten dadurch, daß er ihre Feste Breuuabor (Brandenburg) eroberte. Diese Burg war vou Sümpfen umgeben und schien unzugänglich zu sein. Heinrich benutzte einen starken Frost, der den Übergang über die Sümpfe ermöglichte und nahm die Mauern im Sturm. Damit war der Stamm der Heveller unterworfen. Dann wandte er sich gegen die Dalemineier im heutigen Sachsen. Auch hier mußte erst eine Feste, Gana, erobert werden, ehe sich die Slaven für besiegt erklärten. Im Jahre 929 konnte Heinrich an einem Elbübergange die Bnrg Meißen anlegen, und damit erhielten die deutschen Eroberungen an der Slavengrenze einen festen Mittelpunkt. Von Meißen aus zog Heinrich nach Böhmen. Als er sich der Hauptstadt Prag näherte, beeilte sich der Herzog Wenzeslav die gänzliche Unterjochung dadurch abzuwenden, daß er einen jährlichen
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Heinrich Grona Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Wenzeslav
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und wenn es ihm auch nicht möglich mar, sich im Hauptlande selbst dauernd zu behaupten, so sicherte er sich doch die Nebenländer Mähren, Schlesien und die Lausitz. Damals war Friedrich mit seinen östreichischen Untertanen in Streit geraten, Matthias verband sich mit den Unzufriedenen und eroberte Östreich. In Wien schlug er seine Residenz aus. Es schien, als sollte Friedrich ganz auf sein Stammland Steiermark beschränkt werden. Trotz dieser Bedrängnis versäumte er nicht, sich in Rom den Kaisertitel zu holen. Er ist der letzte römische König, der dies gethan hat.
Während die große östreichische Monarchie zu zerfallen drohte, gingen auch Stücke des Reichs verloren. So nahm Christian I., König von Dänemark, den Titel eines Herzogs von Schleswig und Holstein an.
Um das Unglück voll zu machen, erstand im sernen Osten aus europäischem Boden der ganzen Christenheit ein grimmiger Feind, der durch Religion und Abstammung von den übrigen europäischen Völkern wie durch eine tiefe Kluft getrennt war, die Türken. Schon seit Sigmunds Zeit waren sie, alles in barbarischer Weise verheerend, bis an
die Grenzen Ungarns vorgerückt, nachdem sie sich nach und nach in
Thrakien, Bosnien und Griechenland festgesetzt hatten. Im Jahre 1453 eroberten sie Konstantinopel und bereiteten damit dem oströmischen (griechischen) Kaisertums ein jähes Ende. Freilich, dieses oströmische Kaiserreich war morsch bis auf den Kern. Seit Jahrhunderte war für die Hebung des Volkes nichts geschehen, die unter schwerem Steuerdruck seufzenden Bürger und Bauern verwilderten, der Adel diente mit knechtischer Unterwerfung dem Hofe, und dieser selbst wurde durch schreckliche Ränke, die gewöhnlich aus Meuchelmord oder Hinrichtung abzielten, aus einer Ausregung in die andre gestürzt. Aber der letzte Kaiser, Konstantin, war ein edler Fürst; nach heldenmütiger Verteidigung fiel er an der Spitze der Seinen im Kampfe mit den Türken.
Nun trat in Konstantinopel, wie im ganzen Reiche der Halbmond an
die Stelle des Kreuzes, die Sophienkirche wurde eine Moschee, und die eingebornen Christen erlitten als Ungläubige eine grausame und verächtliche Behandlung.
Die Schwäche der deutschen Reichsregierung ließ bei einem tapferen ober über die Maßen unruhigen Herzoge an der Westgrenze Deutschland den Plan reifen, sich auf der linken Rheinseite ein großes Königreich zwischen Deutschland und Frankreich zu erkämpfen, ein Königreich, das von den Alpen bis zum Meer reichen sollte. Der stolze Plänemacher war der Herzog Karl der Kühne von Burgund, der Freigrasschaft und den Niederlanden. Diesen großen Besitz hatten seine Vorfahren die Herzoge von Burgund, seit 1363 durch Erbschaft und kluge Be-
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Extrahierte Ortsnamen: Wien Rom Holstein Thrakien Bosnien Griechenland Konstantinopel Konstantinopel Deutschland Deutschland Frankreich Niederlanden Burgund
V • ---------------------------------------——-------------------I—i --------
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auf, in das Thüringerland einzufallen, er selbst griff mit feinen Franken born Süden und Westen her an. Die Thüringer hatten überall Gruben gegraben und mit Rasen bedeckt, was den Vormarsch des Heeres äußerst schwierig machte. Viele Reiter stürzten und kamen ums Leben, aber dies steigerte nur die Wut der übrigen, die Thüringer wurden geschlagen und flohen bis zur Unstrut. Hier eingeholt erlitten sie nochmals schwere Verluste und baten um Frieden. Dieser war hart genug Alles Land vom Harz bis zur Unstrut mußten sie an die Sachsen aß; treten, das am Main und südlich davon gelegene nahmen die Franken, und nur das Gebiet des Thüringer Waldes bis zur Fulda verblieb ihnen unter fränkischer Oberhoheit. Solche Erfolge bewogen die Markomannen zwischen Inn und Lech, Alpen und Donau (dem jetzigen Bayern) sich den Franken unterzuordnen, doch behielten ihre Herzoge aus dem Hause der Agilolfiuger immer eine ziemlich selbständige Stellung. Theuderich beherrschte nun fast ganz Germanien, das trotz der mannigfaltigen Teilungen, denen in der nächsten Zeit das große Frankenreich ausgesetzt war, zusammenblieb und Ostsranken oder Anstrasien genannt wurde. Die Residenz der australischen Könige war gegen das Ende des 6. Jahrhunderts Metz.
Den Merovingern, so nannte man Chlodowechs Nachkommen nach dem Stammvater der Familie Meroväus, war es nicht vergönnt, die Früchte ihrer Siege zu pflücken. Die römische Sittenverderbnis, von welcher das schlichte, naturwüchsige Volksleben unberührt blieb, erfaßte die Herrscherfamilie und erzeugte hier in Verbindung mit der unbändigen, rohen Natur halbwilder germanischer Krieger eine Genußsucht, Rachbegierde und Grausamkeit, welche Greuelszenen, wie die am oströmischen Hose gewöhnlichen, herbeiführten. Die schrecklichen Königinnen, Brunichilde in Austrasieu und Fredegnude in Neustrien (Frankreich), verfolgten einander mit Krieg und Mord, ihrer Blutgier und Herrschsucht fielen unzählige Opfer, und das ganze Land fenfzte unter dem greuelvollen Bürgerkriege, bis endlich Fredegunde starb und Brunichilde von den empörten anstrafifchen Vasallen ergriffen wurde, welche sie an den Schweis eines wilden Pferdes binden und zu Tode schleifen ließen.
Während Gift, Dolch und Bürgerkrieg das merovingifche Geschlecht verwüstete und die königliche Gewalt schwächte, erhielten die Major-doinert (majores domus = Hausmeier), d.i. die Verwalter der königlichen Güter, immer größeren Einfluß. Da sie vom Adel gewählt und vom Könige nur bestätigt wurden, so nahmen sie eine sehr unabhängige Stellung neben dem Throne ein, und das Volk gewöhnte sich daran, sie als die Vertreter seiner Rechte und als seine Besd)ützer gegen
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Cs liegen nur Andeutungen darüber vor. Daß sie so gewesen sei oder auch nur ähnlich, wie die Wenden sie jetzt noch tragen, ist wohl falsch. Zur nationalen Kleidung gehörten ein kleiner Hut, ein Obergewand, Unterkleider und Schuhe oder Stiefel: barfuß gehen wurde als ein Zeichen der äußersten Armut betrachtet. Die Unterkleider konnten gewaschen werden; der Stoff, ans denen sie bestanden, war also vermutlich Leinwand. Das Oberkleid war wollen. Über Schnitt und Kleidung und die bevorzugten Farben wird nichts gesagt; doch dürfen wir annehmen, daß sich eine Vorliebe für das Bunte darin aussprach. Der kleine Hut und die leinenen Unterkleider: Rock, Weste, Beinkleid, finden sich übrigens noch bis auf diesen Tag bet] den Spreewald-Wenden vor. Nur die Frauentrachten weichen völlig davon ab.
Theodor Fontane (Wanderungen durch die Mark Brandenburg).
3. Markgraf Geros blutiges Gastmahl.
In der Zeit, da Kaiser Otto am fernen Rhein kämpfte, bedrängten wendifche Völkerschaften im Norden und Osten die westliche Landschaft des Kaisers und strebten besonders im Harz und in Nordthüringen die Fesseln abzuschütteln. Ihnen zog Markgraf Gero entgegen. Mit starker, gewaffneter Hand hatte er die Feinde des Vaterlandes bald gedemütigt und viele Aufstände mit Umsicht und Kraft niedergedrückt. Die Fürsten der Wenden aber waren nach der Demütigung, die ihnen geworden, von Reiche gegen den Markgrafen entbrannt und trachteten danach, ihm meuchlings das Lebeu zu rauben. Viele Versuche verunglückten, denn aus jeder Gefahr rettete Gero durch Mut und Entschlossenheit sein Leben.
Alles Schaffen und Wirken zum Wohle der eroberten Länder vermochte nicht, die Herzen der Wendenfürsten ihm zuzuführen und ihren alten Haß in Liebe zu verwandeln. Gero merkte wohl aus dem heuchlerischen Wesen der Fürsten, wie sehr sein Leben in Gefahr schwebte, und er vermied alles, was diese Gefahr erhöhen könnte. Die Fürsten aber drängten sich immer mehr in seine Nähe und wurden ihm von Tag zu Tag gehässiger. Endlich beschloß Gero, all diesem Treiben ein Ende zu machen.
Er lud dreißig Wendenfürsten zu einer Ratsversammlung
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Extrahierte Personennamen: Theodor_Fontane Markgraf_Geros Otto Gero Gero Gero Gero
72. Rudolf I. von Habsburg. 127
An die Stelle der Babenberger war, sie an Macht und Glanz noch bertreffend, nach ihrem Aussterben (1246) König Ottokar Ii. vonookr^n Bhmen aus dem Hause der Przemyslideu getreten und hatte khn und tatkrftig die Zeit des Interregnums benutzt, um sterreich, das nach dem Aussterben der Babenberger herrenlos war, die Steiermark, die er den Ungarn entri, spter auch Krnten und Kram durch Erbschaft an
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Das Reich Ottokars Ii. von Bhmen.
sich zu bringen. Im Jahre 1273 herrschte er vom Erz- und Riesen-gebirge bis zum Adriatischen Meere; er zog zahlreiche deutsche Ansiedler ins Land. Deutsche Einwanderer besetzten damals die Abhnge des Bhmerwaldes, des Erz- und Riesengebirges; deutsche Kultur erhielt in Bhmen das bergewicht. Sein Reich war der erste Versuch einer greren Reichsbildung im Osten Deutschlands; ihm sind in den nchsten Jahrhunderten mehrere hnliche gefolgt, die endlich in der sterreichischen Monarchie ihren Abschlu gefunden haben.
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